Polizei-Hund Tacker geht in Rente: Sein spannendster Einsatz

Aktualisiert: 26.01.2023, 10:00 | Lesedauer: 3 Minuten Karoline Poll

Polizeihund Tacker geht in Rente. Auch dann wird er weiter bei seinem Frauchen, Diensthundeführerin Sandra Trippe, leben.

Foto: André Hirtz / FUNKE Foto Services

Bochum.  Nach elf Jahren ist für Polizei-Hund Tacker Schluss: Die Rente steht an. In seiner Zeit im Polizeidienst in Bochum hat der Rüde viel erlebt.

Tacker wetzt über die matschige Wiese und setzt zum Sprung über das hölzerne Hindernis an. Sein Frauchen, Diensthundeführerin Sandra Trippe, hat der dunkle Malinois fest im Blick. Und jetzt hopp! Trotz seiner elf Jahre ist der Polizei-Hund topfit. Doch sein Frauchen hat gemerkt: Nun ist es Zeit für die Rente. Nach einem Jahrzehnt im Polizei-Dienst „immer mit 150 Prozent“ hat sich Tacker den „schnüffelreichen Ruhestand“ verdient, da ist sich Polizistin Sandra Trippe sicher.

Polizeihund Tacker geht in Rente am Montag 23. Januar 2023 in Bochum. Zu sehen ist unter anderem Diensthundeführerin Sandra Trippe. Foto: André Hirtz / FUNKE Foto Services  Foto: André Hirtz / FUNKE Foto Services

Nun wird er seltener auf einem kleinen unscheinbaren Hof zwischen dem Einkaufszentrum Ruhrpark und der Meditherme mit den anderen Hunden trainieren. Dort nämlich übt die Diensthundestaffel der Polizei Bochum, die auch in Witten und Herne, manchmal sogar landesweit eingesetzt wird. Meist sind die Hunde in Spät- und Nachtschichten im Dienst. Über Funk werden sie von der Leitstelle angefordert. Insgesamt sieben Hunde sind regelmäßig vor Ort, einer ist gerade „auf Lehrgang“.

Tacker stellte einen Flüchtigen in einem Teich – ein nasser Einsatz für sein Frauchen

Sandra Trippe und ihr Tacker sind nach vielen Jahren ein eingespieltes Team geworden, verbringen sie seit der Welpenzeit doch jeden Tag miteinander. Einen Diensthund zu führen, das ist ein Vollzeit-Job. Nach der Arbeit leben die Hunde bei ihren jeweiligen Herrchen und Frauchen. Fürs Hundefutter gibt’s vom Land einen Zuschuss, die Tierarztkosten werden übernommen. Die Polizisten müssen sich auf das Leben mit den agilen Hunden einstellen. Ein Kreuzfahrt-Urlaub ist da nicht drin.

Polizeihund Tacker (li.) und sein Nachfolger, der Hollandse Herder Ty.  Foto: André Hirtz / FUNKE Foto Services

Sandra Trippe erinnert sich an einen gemeinsamen Einsatz. Ein Rollerfahrer war ohne Führerschein bei einer Polizeikontrolle abgehauen. In seiner Not sei er in einen Teich in Gelsenkirchen gesprungen. Die Polizei umstellte den Teich – dann kam Sandra Trippe mit ihrem Tacker dazu. Der wusste genau, dass der Mensch im Wasser gestellt werden musste. „Doch wo das Schilf beginnt, da ist auch schon Wasser“, sagt Sandra Trippe, die an diesem Tag nicht nur eine nasse Hose bekam. Immerhin erfolgreich: „Wir haben den Täter im See gestellt.“

Polizeihund Tacker geht in Rente Polizeihund Tacker geht in Rente

Tacker ist ein ausgebildeter Rauschgift-Hund. „Wenn’s Rauschgift irgendwo gibt, dann findet er das“, sagt Sandra Trippe. Sonst sei der Diensthund vor allem bei Durchsuchungen zum Einsatz gekommen. „Wenn der durch ein Fenster geht, dann müssen wir da hinterher.“ Die Polizistin ist schließlich auch für die Sicherheit ihrer Kolleginnen und Kollegen verantwortlich. Tacker orientiert sich nicht an Polizeiuniformen, er ist darauf trainiert, sein Frauchen zu schützen.

Diensthundeführerin seit 26 Jahren – Tacker ist das fünfte Tier

Seit seiner Welpen-Zeit ist Tacker bei der Polizei. Sandra Trippe hat den jungen Hund damals bei einer Privatperson ausgesucht, die das Tier der Polizei angeboten hatte. „Wir haben ihn sofort mitgenommen.“ Seit 26 Jahren hat Sandra Trippe Diensthunde – Tacker ist ihr fünfter. Und auch die Rente wird er weiter bei ihr verbringen.

Der Schichtdienst ist schwierig für die Tiere – wie er es auch für den Menschen ist. „Nun darf sich Tacker erholen, wobei er natürlich weiter ausgepowert werden muss.“ Das hält auch die 50-Jährige fit, die schließlich täglich Gassi gehen muss. „Mal sind es elf Kilometer, mal 22. Man bleibt jedenfalls immer in Bewegung.“ Nun muss sich der 2,5-jährige Hollandse Herder Ty als Neuling beweisen. Ihn bildet Sandra Trippe als neuen Diensthund aus.

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