Schöffenwahl in Bochum: Stadt und Justiz suchen 756 Bewerber

27.01.2023, 12:02 | Lesedauer: 2 Minuten Bernd Kiesewetter

Im Bochumer Justizzentrum: (v.li.) Amtsrichter Marcel Bosse (Leiter des Schöffenwahlausschusses), Schöffin Susanne Kiesewetter und Ursula Beaupain, Leiterin des Bochumer Rechtsamts.

Foto: Bernd Kiesewetter

Bochum.  Die Stadt Bochum und das Amtsgericht suchen 756 neue Schöffinnen und Schöffen. Ein anspruchsvolles Ehrenamt, das nicht jeder bekleiden kann.

Das Rechtsamt und das Amtsgericht in Bochum haben eine riesige Stellenausschreibung gestartet: Gesucht werden 756 Frauen und Männer, die über Schuld und Unschuld in Strafprozessen und die Höhe von Strafen entscheiden. Alle fünf Jahre müssen neue Schöffen gewählt werden. In diesem Jahr ist es wieder so weit.

Schöffin und Schöffe zu sein, ist ein besonders verantwortungsvolles Ehrenamt. Sie sitzen in Hauptverhandlungen zu zweit neben Berufsrichterinnen und Berufsrichtern. Sie haben das gleiche Stimmrecht wie die Profis und können einen Berufsrichter auch überstimmen. Es reicht die Zwei-Drittel-Mehrheit.

Schöffen werden per Los den jeweiligen Prozessen zugeordnet

Damit entscheiden sie mit, ob ein Angeklagter freigesprochen oder bestraft wird, eventuell auch eine lebenslanger Haftstrafe verbüßen muss. Schöffen werden per Los den Prozessen zugeordnet. Dabei kann es um Ladendiebstahl oder Mord gehen.

„Das ist mit Sicherheit kein Larifari-Ehrenamt“, sagt Susanne Kiesewetter, die bereits Schöffin ist und sich auch wieder bewirbt. „Für mich gibt es kein spannenderes Ehrenamt.“

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