Bochum: Wo Fahrradräder ganz fix kostenlos repariert werden

31.07.2023, 16:35 | Lesedauer: 3 Minuten Michael Weeke

Christoph Bast hat an der Pop-up-Fahrradwerkstatt gerade die Bremsen am Fahrrad von Anja Rupprecht neu eingestellt.

Foto: Svenja Hanusch / FUNKE Foto Services

Bochum.  Eine mobile Fahrradwerkstatt macht einmal die Woche in der Bochumer Innenstadt Station. Das macht Sinn aus ganz verschiedenen Gründen.

Es regnet Bindfäden, doch unter dem Dach des weißen Pavillons ist es trocken. Die mobile und kostenlose Pop-up-Fahrradwerkstatt hat sich an diesem Montag (31.) auf dem Gustav-Heinemann-Platz zwischen Rathaus und Volkshochschule aufgestellt. Gerade hilft Christoph Bast, Experte von Velotopia (eine offene Bochumer Fahrradwerkstatt), einem älteren Herrn, der ein Handy-Foto seiner kaputten Zweirad-Gangschaltung zeigt. Ihm kann geholfen werden: „Oft trauen sich die Leute einfach nicht, einmal selbst eine Schraube anzuziehen. Manchmal geben wir nur einen Tipp. Da sind viele dann sehr dankbar.“

Gut ausgestattete Ersatzteilkiste

Noch bis zum 2. Oktober steht das Zelt immer montags abwechselnd auf dem Dr.-Ruer-Platz und dem Gustav-Heinemann-Platz, immer von 12 bis 15 Uhr. Es sei denn, das Wetter macht das unmöglich. Das Team ist gut ausgestattet mit Ersatzteilen, vom Ersatz-Bremsenzug, über Katzenaugen bis zu Klingeln oder kleinen Schräubchen. „Hier kann jeder und jede einfach vorbeikommen. Kleinere Reparaturen erledigen wir sofort. Die sind kostenlos.“ Nur bei größeren Problemen müssen die Ersatzteile bezahlt werden. Die Arbeiten werden dann bei Velotopia erledigt.

Daniel Sandner repariert das Fahrrad von Patrick in der Pop-up-Fahrradwerkstatt auf dem Gustav Heinemann Platz.  Foto: Svenja Hanusch / FUNKE Foto Services

Daniela Linka vom „Bildungswerk Pro Integration“ des Vereins Ifak, das die Aktion steuert, erläutert die Hintergründe für das Zustandekommen des Werkstatt-Projektes: „Die Idee zu dieser Werkstatt entstand, als wir einen Fahrradkurs für Frauen geplant haben.“ Erst durch die Finanzierung durch den Stadtteilfonds Bochum Innenstadt sei das Projekt überhaupt möglich geworden.

Reparaturangebot gilt auch für Kinderwagen oder Lastenrädern

Vorbeikommen können Menschen mit normalen Fahrrädern, BMX-Rädern, aber auch Lastenrädern oder Pedelecs. Selbst vor Kinderwagen oder Dreirädern macht das Reparaturteam nicht halt. Denn neben dem Reparaturangebot gehe es tatsächlich um den Austausch, die Kontakte der Menschen in der Innenstadt untereinander. „Vor allem Kinder sind sehr aufmerksam und trauen sich dann viel eher, selbst etwas am eigenen Rad zu basteln“, weiß Linka.

In diesem Moment kommt Anja Rupprecht mit ihrem Rad vorbei. Die Bochumerin hat in der Zeitung von der Aktion gelesen. „Einen Freundin hat mir empfohlen, doch mein Fahrrad mal durchchecken zu lassen.“ Christoph Bast schaut sich das Rad an. „Die Bremsen müssen neu eingestellt werden.“ Es dauert wenige Minuten. Dann macht Anja Rupprecht eine kleine Proberunde. Nichts schleift mehr, sie ist zufrieden. „Toll ist auch, dass etwas erklärt wird, jetzt trau ich mir vielleicht zu, selbst mal etwas einzustellen.“ Sie fahre fast täglich mit dem Rad, da müsse einfach alles in Ordnung sein.

Kreative Ideen werden mit bis zu 5000 Euro gefördert

Zum Schluss hat Daniela Linka noch eine Bitte. Wer eine Idee hat und sich für die Innenstadt im Rahmen des Stadtteilfonds Bochum Innenstadt engagieren möchte, dem sind fast keine Grenzen gesetzt. Projekte werden zu 100 Prozent gefördert, mit bis zu 5000 Euro. Das Geld kommt vom Bund, vom Lands oder der Stadt Bochum im Rahmen der Stadterneuerung „Bochum 2030 – Mission Innenstadt“.

Es gibt nur eine Bedingung: Die geförderten Projekte müssen das Leben in der Innenstadt verbessern, die Anwohnerschaft sollte profitieren, damit so den Zielen der Stadterneuerung entsprochen wird. Wer eine konkret Idee für den Stadtteilfonds hat, kann sich direkt an Bochum Marketing wenden. Ansprechpartnerin ist Stefanie Rolf, 0234/ 9049629 oder [email protected]. Infos auch im Internet unter www.mission-bochum2030.de oder www.bochum-tourismus.de/stadtteilfonds

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