Bochum: Serien-Brandstifter verurteilt – danach kam er frei

30.08.2023, 15:01 | Lesedauer: 4 Minuten Bernd Kiesewetter

Drei Auslieferungsfahrzeuge einer Apotheke in Bochum-Weitmar brannten völlig aus.

Foto: Feuerwehr Bochum

Bochum.  Nach einer Brandserie in Bochum-Weitmar ist ein 20-Jähriger verurteilt worden. Er hatte Autos und Mülltonnen angezündet. Dies ist die Strafe.

Rund um die vergangenen Ostertage sorgte ein Brandstifter in Bochum-Weitmar für Angst und Schrecken. Autos brannten aus, darunter der Vereinsbus von SC Weitmar 45, außerdem viele Müllcontainer. Am Dienstag ist der Täter, ein 20-jähriger Mann aus demselben Stadtteil, vom Jugendschöffengericht verurteilt worden: 100 Sozialstunden, davon mindestens 20 pro Monat. Unmittelbar danach war er nach viereinhalbmonatiger U-Haft wieder ein freier Mann.

Viele Müllcontainer am Straßenrand brannten völlig aus

Die nächtliche Serie hatte der Feuerwehr reichlich Arbeit beschert und den Geschädigten große Probleme. Am 7. April um 3.50 Uhr brannte an der Matthäusstraße vor einer Kita eine Mülltonne aus, knapp eine Stunde später wurden auf dieselbe Weise zwei weitere Mülltonnen an der Brandhoffstraße zerstört. In der Nacht darauf erwischte es weitere zwei Mülltonnen an derselben Straße.

Am 9. April um 3.30 Uhr gingen drei Lieferfahrzeuge einer Apotheke an der Hasenkampstraße vollständig in Flammen auf. Zuvor wurde mit einer Bierflasche eine Seitenscheibe eingeschlagen, dann im Inneren ein Feuerzeug gezündet.

Vereinsbus des SC Weitmar 45 wurde durch die Flammen komplett zerstört

Am 11. April gegen 6.13 Uhr wurde an der Hattinger Straße der Vereinsbus des SC Weitmar ein Opfer der Flammen. Auch er brannte völlig aus. „Wir sind erschrocken und erschüttert über diesen Vorfall. Nicht auszudenken, wenn das Feuer auf die Gebäude auf dem Vereinsgelände übergegriffen hätte“, hieß es damals im Verein.

Nur noch ein Wrack: der Vereinsbus des SC Weitmar 45 nach der Brandstiftung.  Foto: SC Weitmar 45

Am Abend des selben Tages wurde der jetzt Angeklagte von Zivilbeamten in Tatortnähe gefasst. Er sei „herumgestreunt“ und habe sich „auffällig verhalten“, erklärte die Polizei damals. Seitdem saß er in Wuppertal im Gefängnis. „Es ist furchtbar. Man ist auf acht Quadratmetern eingesperrt und kann nicht raus“, sagte der Angeklagte auf Nachfrage von Richterin Maren Butscher.

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