Messerattacke auf Bochumer Anwalt: Haftstrafe für Nachbarn

31.08.2023, 16:46 | Lesedauer: 2 Minuten Bernd Kiesewetter

Das Bochumer Amtsgericht war nicht überzeugt, dass der Angeklagte der Täter war, das Landgericht aber schon.

Foto: STEFAN AREND / FUNKE Foto Services

Bochum.  Weil er einen Anwalt mit einem Messer im Fahrstuhl verletzt haben soll, ist ein Bochumer zu Haft verurteilt worden. Es war ein Nachbarstreit.

Nach einem blutigen Nachbarschaftsstreit mit einem Messer in einem Fahrstuhl hat das Landgericht am Donnerstag einen Bewohner (60) eines großen Mehrparteienhauses in Bochum-Laer zu zwei Jahren und acht Monaten Haft wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt.

In erster Instanz war er im Juni 2022 vom Amtsgericht freigesprochen worden, weil die Richter offenbar Restzweifel hatten, dass er der Täter war. Diesmal war das anders, nachdem die Staatsanwaltschaft und der Geschädigte, der Nebenkläger, Berufung eingelegt hatten. Richterin Christina Katzer, Vorsitzende der 15. Berufungskammer: „Wir haben keinen Zweifel, dass sich der Sachverhalt so zugetragen hat, wie vom Nebenkläger geschildert.“

Geschädigter und Verurteilter wohnen bis heute unter einem Dach

Dieser ist ein 60-jähriger Rechtsanwalt. Bis heute wohnt er mit dem Angeklagten im selben Gebäude, jeweils als Eigentümer einer Wohnung. Früher waren sie befreundet, seit Jahren aber bestehen zwischen ihnen wegen Dissonanzen in der Eigentümergemeinschaft Streitigkeiten. Am 10. Oktober 2020 eskalierte dem Urteil zufolge alles: Gegen 20.37 Uhr soll der Angeklagte dem Anwalt die Tür zum Fahrstuhl im Erdgeschoss des großen Hauses aufgehalten und ihn damit spontan in einen Hinterhalt gelockt haben.

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