Bochum: Das Rätsel um „Schleim“ an vielen Bäumen ist gelöst

Aktualisiert: 27.02.2023, 22:00 | Lesedauer: 3 Minuten Alexander Luca Alan

„Schleim“: Mittlerweile ist klar, woher die mysteriöse Masse an Bochumer Bäumen herkommt.

Foto: Gero Helm / FUNKE Foto Services

Bochum-Sundern.  Anwohnern fällt an Bochumer Bäumen ein unbekannter Schleim auf. Zuerst in Sundern, jetzt auch in anderen Stadtteilen. Hier die Auflösung.

In der Regel ist die Erde um die meisten Bäume entweder trocken oder feucht, aber schleimig? Diese Frage muss sich der ein oder andere Anwohner in Sundern beim Blick auf einige Bäume gestellt haben. Dort lag nämlich eine geleeartige Masse um die Baumstämme herum. Jetzt ist klar, woher es kommt und was es ist.

Schleim wurde von Anwohnern in Bochum entdeckt

Mehreren Bürgern ist der ungewöhnliche „Schleim“ an den Bäumen schon aufgefallen – und hat für Rückfragen gesorgt. „Als ob da jemand Götterspeise hingekippt hat, die einfach vor sich hin wächst. Es riecht auch, wenn man ein bisschen näher dran geht“, heißt es. Zuerst war noch völlig unklar, was die Substanz an den Bäumen in Sundern war und ob sie potenziell gefährlich sein könnte. Denn die schleimige Konsistenz passte nicht zu dem, was man sonst von der Erde rund um die Bäume kennt.

Bochum: Granulat zur Wasserspeicherung

Jetzt ist das Mysterium um den „Schleim“ gelöst. Wie die Stadt Bochum erklärt, ist ein sogenannter „Zuschlagstoff“ als Granulat zur Wasserspeicherung für Pflanzen verwendet worden. Bei der Verpflanzung von Bäumen wurde das Mittel in die Erde gegeben. Damit soll Wasser besser im Boden gehalten und der Baum damit länger und besser mit Wasser versorgt werden. „Dieses Granulat kann 300 mal mehr Wasser im Pflanzbeet speichern und 1:1 wieder an den Baum abgeben“, sagt die Stadt.

Regenwasser traf in der Erde auf das Granulat und durch die Reaktion von beiden bildete sich die schleimige Masse. Die trat dann an die Oberfläche und fiel Anwohnern aus Sundern auf. Um aber direkt Entwarnung zu geben: Die Masse ist ungefährlich.

Der rätselhafte „Schleim“ an den Bäumen zeigt sich auch an der Ludwig-Steil-Straße in Wattenscheid.  Foto: Gero Helm / FUNKE Foto Services

„Schleim“ auch in anderen Bochumer Stadtteilen

Ähnliche Sichtungen gibt es auch in anderen Stadtteilen. Wie die Stadt mitteilt, testet das Umwelt- und Grünflächenamt das Mittel aktuell. Unter anderem an der Blankensteiner Straße und der Straße „Feldmark“. „Wir hoffen auf eine positive Auswirkung der Wasserspeicherung innerhalb des Pflanzbeetes, gerade nach der Baumpflanzung“, heißt es dort.

An der Ludwig-Steil-Straße in Wattenscheid und Blankensteiner Straße sind viele anliegende Bäume voll mit dem ominösen Granulat-„Schleim“. Anwohner Martin Komosha (Ludwig-Steil-Straße) hat den Schleim an den Bäumen auch schon bemerkt und sich gewundert, was da los ist. „Wir haben den Schleim hier an den Bäumen schon gesehen. Wir konnten uns das zuerst auch nicht erklären“, sagt er.

Auch im Gespräch mit den Nachbarn hatte keiner eine Ahnung, woher die Masse kommt. Dann ist Auflösung. Einige Bäume wurden in Wattenscheid neu gepflanzt und wohl auch mit dem Granulat zur Wasserspeicherung versehen. „Die Bäume stehen hier bestimmt schon ein Jahr“, sagt der Anwohner. Aufgefallen sei der „Schleim“ aber auch erst in der vergangenen Woche.

Stadt Bochum benutzt das Granulat nur für Bäume

Benutzt werde das Granulat in der Stadt nur für die Baumpflanzung. Eine Verwendung für andere Pflanzen wie Sträucher, Hecken oder Blumen sei nicht vorgesehen, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Auch abgedeckt oder weggeräumt würde der Schleim vorerst nicht. Dieser soll durch das Abtrocknen wieder versickern und eine Abdeckung würde den Prozess verhindern.

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